1904 bestellte die städtische Straßenbahn der Gemeinde Wien zwei selbstfahrende Schneekehren bei der Waggonfabrik Simmering. 1906 wurde noch eine weitere baugleiche Schneekehre bestellt. Die elektrische Ausrüstung lieferte die A.E.G. Das neueste dieser Fahrzeuge wurde 1925 von der Lokalbahngesellschaft gekauft. Die Schneekehre wurde noch in Wien für ihren neuen Betreiber auf 1.000mm umgespurt. Die Schneekehre war selbstfahrend und konnte in beide Richtungen kehren. Sie hatte einen verblechten Holzkastenaufbau, welcher rot gestrichen war. Die Betriebsspannung betrug 500V Gleichspannung. Das Fahrzeug verfügte zur Stromaufnahme über einen Lyrabügel und pro Fahrtrichtung jeweils über einen Schleifringfahrschalter für die Bürste und einen für den Fahrantrieb. Sowohl die Fahr- als auch die Bürstenmotorwiderstände befanden sich am Fahrzeugdach. Die Schneekehre verfügte über eine elektrische Bremse und eine Handbremse. Die Kehrwalze konnte mittels einem Kurbelmechanismus gehoben und abgesenkt werden und war linksauswerfend (in Innsbruck herrschte zu dieser Zeit noch Linksverkehr).
1926: Die Schneekehre wurde in Innsbruck in Betrieb genommen.
1930: Da der Verkehr in Innsbruck auf Rechtsverkehr umgestellt wurde, baute die Werkstatt der Lokalbahn die Bürsten auf rechtsauswerfend um.
1960: Die Ansaldo-Marelli-Motoren aus Triebwagen 52 wurden als Fahrmotoren für die Schneekehre verwendet. Dabei wurden auch die Stadtbahnfahrschalter und Dachwiderstände des Triebwagens in der Schneekehre verbaut.
1968: Freigewordene ELIN-Motoren aus Basler Triebwagen wurden als Fahrmotoren eingebaut.
2006: Die alten Borsten der Bürste wurden durch Litzen des Zugseils der außer Dienst gestellten Hungerburgbahn ersetzt.
2007: Die Schneekehre wurde abgestellt, da sie beim Kehren des Schnees auch Kies mit ausgewarf und dabei parkende Autos beschädigte.
Heute: Die Schneekehre befindet sich betriebsfähig im Besitz der Tiroler MuseumsBahnen.
Folgende Fahrzeuge dieser Type befinden sich bei den Tiroler MuseumsBahnen:
Schneekehre klein
Gesellschaft | I.V.B. |
Baujahr | 1906 |
Außerdienststellung | 2007 |
Hersteller el. Teile | A.E.G. |
Hersteller mech. Teile | Waggonfabrik Simmering |
Leergewicht | 12,0t |
Länge über Kupplung | 6.000mm |
Achsformel | Bo |
Achsstand | 1.800mm |
Motortyp | Fahrmotoren: GTM3 / Bürstenmotoren: AEG U 105 |
Fahrdrahtspannung | 600V |
Leistung | 2x43kW |
an TMB | 2015 |
derzeitiger Zustand | betriebsfähig |
Erscheinungsbild | Letztzustand (2007) |
restauriert von/bis | 2015 - 2016 |
Aufarbeitung kleine Schneekehre
2015: Ein Liebhaber des Fahrzeugs kaufte es der I.V.B. ab und schenkte es den Tiroler MuseumsBahnen.
2015 - 2016: Die Schneekehre wurde überholt und neu revidiert. Nachdem 2007 bei Verschubbewegungen die durchgerostete Motoraufhängung gebrochen war, musste die Motorfeder neu angefertigt werden. Nach dem Einbau der neuen Feder wurde das restliche Fahrzeug revidiert, gereinigt und neu lackiert.