Triebwagenserie 24 - 32 (I.V.B.)

1900 kaufte die Straßenbahn Basel eine zweiachsige Triebwagenserie bei der Schweizer Industrie Gesellschaft (SIG). Die elektrische Ausrüstung lieferte die Firma Siemens & Halske. Acht dieser Fahrzeuge wurden 1950 von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben gekauft. Die Fahrzeuge waren mit je zwei Motoren zu je 36kW ausgestattet. Die Triebwagen hatten einen verblechten Holzkastenaufbau, welcher in Innsbruck am Fensterband weiß, und dessen Seitenwände rot lackiert waren. Aufgrund des Materialmangels nach dem 2. Weltkrieg, gingen die Fahrzeuge in Innsbruck großteils in ihrer originalen grünen Basler Lackierung in Betrieb. Die Betriebsspannung betrug 600V Gleichspannung. Die Fahrzeuge verfügten zur Stromaufnahme über einen Stemmann Stromabnehmer. Mittels Nockenfahrschalter wurden die Widerstandsstufen zum Fahren und Bremsen gewählt. Da die Basler Fahrschalterdrehrichtung umgekehrt zur Innsbrucker war, wurde diese mittels zusätzlichem Umkehrgetriebe angepasst. Die Widerstände befanden sich am Fahrzeugdach. Die Triebwagen bekamen die Nummern 24 - 31. Zusätzlich zur elektrischen- und zur Handbremse verfügte das Fahrzeug über eine Magnetschienenbremse. Die Fahrzeuge verfügten über eine Tellerkupplung, die Beiwagen wurden mittels Dachrutenkupplung und Bremskabel elektrisch gekuppelt. Da die Fahrzeuge ursprünglich nicht unter dem Eisenbahnviadukt in der Museumstraße hindurchpassten, wurde das Laternendach entfernt.

1950: Die Fahrzeuge gingen in Betrieb.

1952: Ein weiterer Triebwagen, der Innsbrucker Triebwagen 32 wurde noch aus dieser Serie aus Basel angekauft.

1960: Die Triebwagen wurden auf Compactkupplung umgebaut, womit die Dachrutenkupplung und die Bremsleitung entfernt werden konnten.

1966: Ein Großteil der Fahrzeuge wurde mit dem Ankauf der modernen Großraumtriebwagen außer Dienst gestellt und verschrottet. Triebwagen 28 wurde als Aufenthaltsraum am Bergiselbahnhof verwendet, Triebwagen 31 wurde mit einer Trompetenkupplung ausgerüstet und diente fortan als Verschubtriebwagen.

1978: Triebwagen 28 und 31 wurden komplett außer Dienst gestellt.

Heute: Triebwagen 28 befindet sich als Leihgabe der Nostalgiebahnen in Kärtnen (NBiK) bei den Tiroler MuseumsBahnen. Triebwagen 31 befindet sich bei den NBiK bei der Lendcanaltramway in Klagenfurt.

Folgende Fahrzeuge dieser Type befinden sich bei den Tiroler MuseumsBahnen:

Triebwagen 28

Nummer 28
Gesellschaft I.V.B.
Baujahr 1900
Außerdienststellung 1978
Hersteller el. Teile BBC/Elin
Hersteller mech. Teile SIG, Umbau 1930 BVB
Leergewicht 11,7t
Länge über Kupplung 8.710mm
Achsformel Bo
Achsstand 2.600mm
Sitz/Stehplätze 16/20
Motortyp GTM3
Fahrdrahtspannung 600V
Leistung 2x43kW
an TMB 2008
derzeitiger Zustand betriebsfähig
Erscheinungsbild Letztzustand (1967)
restauriert von/bis 2008 - 2011
Zeitaufwand Restaurierung 4500h

Aufarbeitung Triebwagen 28

2008: Triebwagen 28 konnte von den Nostalgiebahnen in Kärnten als Leihgabe gewonnen und nach Innsbruck zurückgeholt werden.

2008 - 2011: Es erfolgte eine grundlegende Sanierung des Triebwagens. Durch einen Schneeschaden war das Dach des Triebwagens schwer beschädigt und musste erneuert werden. Der originale Stromabnehmer des Triebwagens wurde durch einen neuen gleicher Bauart ersetzt. Für die Fahrtrichtungsanzeiger wurde ein statischer Umformer 750/24V in dem Fahrzeug verbaut. Aufgrund der höheren Fahrdrahtspannung von 750V wurde ein Vorwiderstand für das Anfahren eingebaut. Dabei wurden auch Funkantennen für die Weichensteuerung nachgerüstet.

2011: Triebwagen 28 konnte wieder zugelassen werden.