1907 kaufte die Albisgütlibahn bei Zürich eine zweiachsige Triebwagenserie bei der Schweizer Waggon- und Aufzugfabrik Schlieren (SWS). Die elektrische Ausrüstung lieferte die Maschinenfabrik Oerlikon (MFO). Vier dieser Fahrzeuge wurden 1954 von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben gekauft. Die Fahrzeuge waren mit je zwei Motoren zu je 54kW ausgestattet. Die Triebwagen hatten einen verblechten Holzkastenaufbau, welcher in Innsbruck am Fensterband weiß, und dessen Seitenwände rot lackiert waren. Die Betriebsspannung betrug 600V Gleichspannung. Die Fahrzeuge verfügten zur Stromaufnahme über einen Stemmann Stromabnehmer. Mittels Nockenfahrschalter wurden die Widerstandsstufen zum Fahren und Bremsen gewählt. Die Widerstände befanden sich am Fahrzeugdach. Die Triebwagen bekamen die Nummern 18 - 21. Zusätzlich zur elektrischen- und zur Handbremse verfügte das Fahrzeug über eine Magnetschienenbremse. In Innsbruck wurden die Fahrzeuge mit einer automatischen Compactkupplung ausgerüstet. Da die Fahrzeuge in der Ursprungsausführung nicht unter dem Eisenbahnviadukt in der Museumstraße hindurchpassten, wurde das Laternendach entfernt.
1956: Die Fahrzeuge wurden in Innsbruck in Betrieb genommen.
1966: Die Fahrzeuge wurden vermehrt nur noch als Einschubwagen eingesetzt, da die Grundlast von modernen Großraumtriebwagen getragen wurde.
1969: Triebwagen 19 wurde erstmals als Weihnachtsbahn eingesetzt und so adaptiert, dass die Weihnachtsdekoration und -beleuchtung angebracht werden konnte.
1971: Triebwagen 21 wird zum Schienenschleifwagen umgebaut. Für den Einsatz auf der Linie 4 und Linie 6, welche mit 1.200V betrieben wurden, wurde ein Mechanismus zum Sperren der Parallel-Fahrstufen in den Fahrschalter eingebaut.
1977: Da weitere Großraumtriebwagen angekauft wurden, konnten die Fahrzeuge ausgemustert werden. Triebwagen 19 blieb als Weihnachtsbahn erhalten.
Heute: Triebwagen 19 ist den Tiroler MuseumsBahnen überlassen und wird noch regelmäßig als Weihnachtsbahn eingesetzt. Triebwagen 18 befindet sich bei den Nostalgiebahnen in Kärnten (NBiK) bei der Lendcanal Tramway in Klagenfurt. Triebwagen 20 wurde von den NBiK in den Ursprungszustand zurückgebaut und befindet sich im Historama in Ferlach. Triebwagen 21 ist aktuell von den Tiroler MuseumsBahnen an die NBiK an das Historama in Ferlach verliehen.
Folgende Fahrzeuge dieser Type befinden sich bei den Tiroler MuseumsBahnen:
Triebwagen 19
Nummer | 19 |
Gesellschaft | I.V.B. |
Baujahr | 1907 |
Außerdienststellung | - |
Hersteller el. Teile | MFO |
Hersteller mech. Teile | SWS |
Leergewicht | 12,8t |
Länge über Kupplung | 8.570mm |
Achsformel | Bo |
Achsstand | 2.650mm |
Sitz/Stehplätze | 18/24 |
Motortyp | Oerlikon EM 32d |
Fahrdrahtspannung | 600V |
Leistung | 2x54 kW |
an TMB | 2002 |
derzeitiger Zustand | betriebsfähig |
Erscheinungsbild | Letztzustand (1977) |
restauriert von/bis | 2006 |
Aufarbeitung Triebwagen 19
1986 - 1987: Triebwagen 19 wurde den Tiroler MuseumsBahnen zur Aufarbeitung überlassen. Er wurde gereinigt und erhielt einen Neulack.
2006: Der Triebwagen wurde grundlegend saniert und erhielt eine Neulack.
2009: Aufgrund der neuen Fahrdrahtspannung von 750V wurde ein Vorwiderstand für das Anfahren eingebaut und die Beleuchtung von Oberleitungsspannung auf 24V umgerüstet. Hierfür wurde der Triebwagen mit statischen Umrichtern 750/24V ausgestattet. Zusätzlich wurde der Triebwagen mit Funkantennen für die Weichensteuerung ausgerüstet.