Triebwagenserie 61 - 66 (I.V.B.)

Um den nicht mehr zeitgemäßen Fuhrpark der Straßenbahn Innsbruck zu erneuern, bestellten die Innsbrucker Verkehrsbetriebe 1960 sechs vierachsige Triebwagen bei den Lohnerwerken in Wien. Die elektrische Ausrüstung stellten ELIN und Kiepe her. Die Fahrzeuge waren mit je zwei Motoren zu je 100kW ausgestattet, welche jeweils zwei Achsen antrieben. Die Triebwagen verfügten über einen modernen Stahlkastenaufbau und gingen mit der für Innsbruck typischen weiß/rote Farbgebung in Betrieb. Die Betriebsspannung betrug 600V Gleichspannung. Die Fahrzeuge verfügten zur Stromaufnahme über einen Stemmann-Bügel. Mittels Nockenfahrschalter wurden die Widerstandsstufen zum Fahren und Bremsen gewählt. Die Widerstände befanden sich am Fahrzeugdach. Über einen Umschalter im Fahrzeug, konnten Heizkörper als Fahr-/Bremswiderstände verwendet werden, um so die Fahrzeugheizung durch Nutzstrom zu unterstützen. Die Triebwagen bekamen die Nummern 61 - 66. Diese Fahrzeuge, waren die ersten Einrichtungsfahrzeuge in Innsbruck. Zusätzlich zur elektrischen- und zur Handbremse verfügte das Fahrzeug über Magnetschienen- und Solenoid Haltebremsen. Da die Fahrzeuge für den Beiwagenbetrieb ausgelegt waren, verfügten sie am Heck über eine automatische Compactkupplung, während an der Front noch eine Tellerkupplung verbaut wurde. Die vordere Türe wurde vom Fahrer elektrisch bedient, während die mittlere und hintere Türe durch den Schaffner elektrisch vom Schaffnersitz aus betätigt wurden.

1968: Die Frontkupplungen wurden durch Compactkupplungen ersetzt. Dabei wurde der elektrische Aufsatz der Heckkupplungen für den Beiwagenbetrieb entfernt.

1979: Die Triebwagen wurden nach den Hauptuntersuchungen in der neuen beige/roten Farbgebung lackiert. Dabei wurden auch einige Aluzierleisten entfernt und die Heckleuchten durch modernere ersetzt.

1985 - 1987: Da größere Triebwagen beschafft worden waren, wurden die kurzen Fahrzeuge ausgemustert und als Ersatzteilspender für baugleiche sechsachsige Triebwagen verwendet.

1990 - 1992: Ein Großteil der Triebwagen wurde verschrottet.

Heute: Triebwagen 61 befindet sich betriebsfähig im Besitz der Tiroler MuseumsBahnen. Triebwagen 64 befindet sich bei den Nostalgiebahnen in Kärnten im Historama in Ferlach.

Folgende Fahrzeuge dieser Type befinden sich bei den Tiroler MuseumsBahnen:

Triebwagen 61

Nummer 61
Gesellschaft I.V.B.
Baujahr 1960
Außerdienststellung 1988
Hersteller el. Teile ELIN/Kiepe
Hersteller mech. Teile Lohner
Leergewicht 14,9t
Länge über Kupplung 13.400mm
Achsformel B'B'
Achsstand 1.800mm
Drehzapfenabstand 6.000mm
Sitz/Stehplätze 25/51
Motortyp Elin BG 75 Dmff
Fahrdrahtspannung 600V
Leistung 2x100kW
an TMB 1990
derzeitiger Zustand betriebsfähig
Erscheinungsbild Letztzustand (1987)
restauriert von/bis 1999 - 2000

Aufarbeitung Triebwagen 61

1999 - 2000: Die Tiroler MuseumsBahnen führten eine Revision am Triebwagen 61 durch und nahmen ihn wieder in Betrieb.

2009: Aufgrund der neuen Fahrdrahtspannung von 750V wurde ein Vorwiderstand für den 600/24V Umformer installiert. Zusätzlich wurde der Triebwagen mit Funkantennen für die Weichensteuerung ausgerüstet.

2012: Der Triebwagen 61 konnte durch die Tiroler MuseumsBahnen von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben käuflich erworben werden.