
Die Stadt Bielefeld beschaffte zwischen 1956 und 1963 sechs- und achtachsie DÜWAG Einrichtungs-Großraumtriebwagen. Ab Mitte der 1970er wurde ein Stadtbahnkonzept im Bielefeld umgesetzt, für das Zweirichtungsfahrzeuge benötigt wurden. Damit wurden die recht neuen DÜWAG Fahrzeuge weiterverkauft. Da Innsbruck Anfang der 1980er die Straßenbahn ausbauen wollte, wurden einige der Bielefelder Triebwagen von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben hierfür gekauft. Die Fahrzeuge waren mit je zwei Motoren zu je 100kW ausgestattet, welche jeweils die beiden Achsen im ersten und letzten Drehgestell antrieben. Die Triebwagen verfügten über einen modernen Stahlkastenaufbau und wurden in Innsbruck im neuen beige/roten Farbschema in Betrieb genommen. Die Betriebsspannung betrug 600V Gleichspannung. Die Fahrzeuge verfügten zur Stromaufnahme über einen Scherenbügel. Mittels Nockenfahrschalter wurden die Widerstandsstufen zum Fahren und Bremsen gewählt. Die Widerstände befanden sich am Fahrzeugdach. Über einen Umschalter im Fahrzeug, konnten Heizkörper als Fahr-/Bremswiderstände verwendet werden, um so die Fahrzeugheizung durch Nutzstrom zu unterstützen. Die Triebwagen bekamen die Nummern 31 - 42, sowie 51-52. Zusätzlich zur elektrischen- und zur Federspeicherbremse, verfügten die Fahrzeuge über Magnetschienen- und Solenoid-Haltebremsen. Die Triebwagen wurden in Innsbruck mit einer abnehmbaren Compactkupplung ausgestattet. Die Fahrzeuge waren damals bereits mit einer Türautomatik ausgerüstet und für den schaffnerlosen Betrieb vorgesehen. In Innsbruck wurde wieder ein Schaffnersitz ein- und die Türautomatik ausgebaut. Die beiden vorderen Türen wurden vom Fahrer elektrisch bedient, während die hinteren Türen durch den Schaffner elektrisch vom Schaffnersitz aus bedient wurden.
1980 - 1986: Die Triebwagen wurden für den Betrieb in Innsbruck in den Werkstätten der I.V.B. adaptiert und sind anschließend in Betrieb gegangen. Dabei wurden aus den meisten gelieferten achtachsern die Mittelteile ausgebaut und für die ex-Hagener Triebwagen verwendet, womit die Bielefelder, ausgenommen Triebwagen 51 und 52, welche das Mittelteil behielten, als Sechsacher sin Betrieb gingen.
1985: Triebwagen 51 wurde für die Igler ertüchtigt und mit stärkeren Anfahr-/Bremswiderständen, Zugfunk und einem Totmann ausgestattet. Im selben Jahr wurde er auf der Linie auch im Planbetrieb eingesetzt. Neben den achtachsigen Triebwagen wurden im Lauf der Zeit noch die Triebwagen 37-42 für den Betrieb in der Steilstecke adaptiert. Zu erkennen waren diese an den höheren Widerstandspaletten am Fahrzeugdach.
1987: Desweiteren wurde mit Triebwagen 33 der erste Triebwagen auf Einmannbetrieb umgerüstet. Dabei wurde neben dem Einbau der Türautomatik auch der Einbau eines Totmanns notwendig. Weiters wurden Außenlautsprecher, Entwerter und Haltestellenansagegeräte eingebaut. Weitere Triebwagen folgten.
1990: Der Triebwagen 42 ging als letzter Bielefelder Triebwagen in Innsbruck in Betrieb.
1991: Triebwagen 32 wurde mit einem aus Würzburg angekauften Mittelteils wieder zu einem Achtachser umgebaut und erhielt die Nummer 53.
1996: Die Fahrzeuge wurden ab nun auch für Totalwerbung herangezogen, bei dem die Triebwagen komplett beklebt wurden, bzw. über den Fenstern eine Lochfolie verwendet wurde bei der Beklebung.
1997: Die Fahrzeuge wurde vorzu mit dem IBIS (Integriertes Bord-Informationssystem) ausgestattet.
1998: Triebwagen 37 wurde als erster Bielefelder Triebwagen als Ersatzteilspender abgestellt.
2000: Triebwagen 34 wurde als Ersatzteilspender abgestellt.
2007: Die verbleibenden Triebwagen wurden auf eine Funk-Weichensteuerung umgerüstet.
2008: Wurde Triebwagen 53 nach Bielefeld für Nostalgieeinsätze zurück verkauft. Weitere Triebwagen wurden abgestellt und ausgemustert.
2009: Da die Triebwagen durch moderne Niederflurtriebwagen ersetzt wurden, wurden sie abgestellt und ein Großteil nach Arad und an den Straßenbahnbetrieb MKT in Lodz verkauft.
Heute: Triebwagen 39 befindet sich im Besitz der Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Triebwagen 39 wird von den Tiroler MuseumsBahnen revidiert und für Sonderfahrten aufgearbeitet.
Folgende Fahrzeuge dieser Type befinden sich bei den Tiroler MuseumsBahnen:
Triebwagen 39
Nummer | 39 |
Gesellschaft | I.V.B. |
Baujahr | 1962 |
Außerdienststellung | 2009 |
Hersteller el. Teile | Kiepe |
Hersteller mech. Teile | DUEWAG |
Leergewicht | 19,5t |
Länge über Kupplung | 19.095mm |
Achsformel | B'2'B' |
Achsstand | 1.800mm |
Drehzapfenabstand | 6.000mm |
Sitz/Stehplätze | 37/78 |
Motortyp | BGK 75 dmff |
Fahrdrahtspannung | 600V |
Leistung | 2x100kW |
an TMB | 2025 (Fahrzeugpflege) |
derzeitiger Zustand | betriebsfähig |
Erscheinungsbild | Letztzustand (2009) |
restauriert von/bis | 2025 - |
